01.07.2002 - Gilde - Auch ein König lebt mit Hindernissen (SZ)

Das wäre ein Schlag ins Königskontor gewesen. Eine Woche vor dem Schützenfest gibt Heiner I. aus Oer alles, fährt geschickt das Hindernis an. Und dann das: Sturz, dicker Riss in der blauen Jeans und eine Schramme an der Hand.

Kaum, dass Heiner Sievers wieder sein Kickboard im Griff hatte, fuhr der noch amtierende König der Bürgerschützengilde Oer locker seine Runde weiter. Entwarnung gab es schnell. Keine Gefahr, kein dickes Knie – der König kann am kommenden Wochenende problemlos ausmarschieren.

Er hätte sich eine Menge anhören müssen. Steigt aufs Kickboard und legt sich lang hin. Der Start beim Prominentenrennen auf dem Schulhof des Willy-Brandt-Gymnasiums am Samstag war vielversprechend, vor dem ersten Hindernis hatte sich Heiner Sievers einen leichten Vorsprung gegenüber Wilfried Gerling herausgearbeitet. Doch der König spürte den Atem des Volksbank-Vorstandes schon im Nacken, mag leicht nervös geworden sein. Und außerdem hatten die Organisatoren des Prominenten-Rennens nicht gerade ein Herz für Hünen. Der große Oerer König ging in die Hocke – seine Hose ist jetzt maximal für die Gartenarbeit geeignet.

Wenn sich alle wieder aufraffen, ist es halb so schlimm. Und so hatten alle ihren Spaß beim \“Skater-und Inliner\”, den der SV Neptun zusammen mit der Volksbank organisierte. Die Sportart setzt Trends, Kinder und Erwachsene hatten Spaß. Während die Kleinen teils waghalsige Experimente mit Skateboards und Inline-Ausrüstung fabrizierten, staunten die Großen nicht schlecht.

Andreas Matern nicht zu schlagen

Aus der Affäre zogen sie sich bestens, auch die Prominenten. Die Schützenkönige Andreas Matern (Erkenschwick), Otto Müller (Rapen) und Heiner Sievers (Oer), Prinzgemahlin Regina Sievers, Prinzgemahl Klaus Homberg aus Rapen, Königin Marion Filoda (Erkenschwick), Gymnasial-Direktorin Renate Urbaniak-Rieder, SPD-Parteichef Andreas Krebs, der stellvertretende CDU-Vorsitzende Lutz Kersting und Volksbank-Vorstand Wilfried Gerling. Sie alle fuhren eine Runde, gespickt mit zahlreichen Hindernissen, über den Schulhof.

Das Ergebnis war knapp, aber Andreas Matern war einfach nicht zu bezwingen. 56 Sekunden, der Schützenkönig hatte eine Fabelzeit erreicht. Die Jugendabteilung seiner Gilde wird sich besonders freuen, 250 Euro gehen in die Kasse. Hoch lebe der König. Und er steige öfter auf´s Kickboard.

Montag, 01. Juli 2002 | Quelle: Stimberg Zeitung (Oer-Erkenschwick)