Artikeldatum: 19.08.2008, letzte Aktualisierung: 05.11.2009

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19.08.2008 - Gilde - Manfred I. (Woiki) - König von Oer (SZ)

Von Jörg Müller OER. Um 16.57 Uhr kennt der Jubel bei Manfred Woiki von der 3. Kompanie der Bürgerschützengilde Oer keine Grenzen mehr. Soeben hat er das letzte Stück des einst stolzen Schützenvogels von der Stange geschossen. Nun geht er als Manfred I. in die Geschichte der Gilde und des Ortsteils ein. Unter dem frenetischen Beifall mehrerer hundert Besucher wählte der 50-jährige Selbständige Margret Dulinski zu seiner Königin.

Prinzgemahl ist Klemens Solbach, mit dem Woiki zuvor \“über Kreuz\” geschossen hat. Das Regentenquartett komplettiert Woikis Gattin Andrea.

Das Nachsehen bei einem spannenden Vogelschießen auf der Festwiese an der Josefstraße haben der Gilden-Kommandeur, Oberst Manfred Stübbe, und Ex-Prinzgemahl Thomas Grewe. Manfred Stübbe hätte den Nachschuss gehabt. Klemens Solbach hat denRestrumpf zuvor mit einem präzisen Schuss gelöst und schräg gestellt, Thomas Grewe spaltet mit seinem Treffer das Holzstück – doch Manfred Woiki schießt den entscheidenden Rest von der Stange.

Das gestrige Vogelschießen, dem neben mehreren hundert Besuchern auch Vertreter der Königshäuser sowie die Vorsitzenden aller benachbarten Gilden beiwohnten, wird als ein Regenschießen in Erinnerung bleiben.

Spätestens nach der Mittagspause hat Petrus seine Himmelsschleusen zu einem Dauerregen geöffnet. Doch nicht nur die meisten Besucher, sondern auch die Schützen hatten sich vorbereitet. Sie haben noch am Sonntagabend drei Großzelte errichtet, so dass die Kompanien das Schießen beinahe trocken verfolgen konnten.

Bis zum exakt 578. Schuss haben alle Zuschauer ausgeharrt, dann fällt die Entscheidung. Manfred Woikis Kameraden von der 3. Kompanie tragen ihren König zu den Klängen des Spielmannszugs Lippeklang Ahsen und des Olfener Musikzugs auf ihren Schultern ins Festzelt.

Dort wartet bereits die Menge, um ihrem neuen König zu gratulieren.

Viel Zeit zum Umziehen hat das neue Oerer Königshaus nicht. Die Krönung verzögert sich, sie muss wegen des schlechten Wetters samt Großem Zapfenstreich kurzerhand ins Festzelt verlegt werden.

Bürgermeister Achim Menge krönt schließlich ein strahlendes Königspaar, dem die Begeisterung für das neue Amt anzusehen ist.

König, Königin und die Prinzgemahle müssen im Anschluss zahllose Hände schütteln und Geschenke entgegennehmen. Für sie wird es eine lange Nacht im Oerer Festzelt, aber das nehmen sie gerne in Kauf. In den nächsten drei Jahren warten auf die neuen Regenten eine Menge Termine.

Auch sonst sieht man nur glückliche Gesichter auf dem Thron. Allen voran strahlt Gildenführer Werner Schmülling. Bei ihm lässt die Anspannung nach. Alles hat gut geklappt.

19. August 2008 | Quelle: Stimberg Zeitung