Frauen-Königsschuss ist nur in Erkenschwick möglich

Wenn im nächsten Jahr die Schützengilde Erkenschwick beim Königsschießen einen Nachfolger von Andreas Matern sucht, dann kann auch eine Frau als Königsanwärterin unter die Vogelstange treten.

Und wenn sich diese Schützendame als treffsichere Schießsportlerin erweist und das nötige Quäntchen Glück hat, dann könnte sie wie ihre Geschlechtgenossin im Recklinghäuser Ortsteil König Ludwig Schützenkönigin werden.

\“Frauen sind ordentliche Mitglieder unserer Gilde. Damit sind sie auch berechtigt, am Königsschießen teilzunehmen. Im vergangenen Jahr hat es bereits eine solch klärende Anfrage an den Gildenvorstand gegeben\”, erklärte dazu der stellvertretende Vorsitzende der Erkenschwicker Schützengilde, Rüdiger Bona.

Der Chef der Oerer Bürgerschützengilde, Werner Schmülling, hatte auf die Frage nur ein müdes Lächeln parat: \“Also, unsere Frauen sind auch so damit zufrieden, wenn sie mit uns feiern dürfen.\” Der Oerer Gildenführer verweist zudem auf die Vereinssatzung, wonach nur Männer Mitglied des Brauchtumspflege-Vereins werden können.

\“Eine solche Satzung\”, so Werner Schmülling, \“kann natürlich auf Antrag und mit entsprechender Mehrheit geändert werden. Aber das ist derzeit bei uns in Oer überhaupt kein Thema.\”

Prinzipiell ähnlich sieht das Rapens Schützenchef Wolfgang Höntzsch. \“Nichts gegen unsere Frauen, aber ich bin der Meinung, dass man das Schützenwesen als eine der letzten reinen Männerbastionen erhalten sollte. Zumindest bei uns in Rapen gestalten unsere Frauen das Fest auf ihre Weise eh schon mit.\”

In Rapen können Frauen bislang auch nicht Mitglied der Gilde werden. Das geht aus der Vereinssatzung hervor. Die wäre im Bedarfsfall natürlich auch bei der Rapener Gilde zu ändern. mü

19. August 2003 | Quelle: Stimberg Zeitung (Oer-Erkenschwick)