Artikeldatum: 26.10.2018

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15.10.2018 - Gilde - Oerer Schützen knapp bei Kasse

Über eine Beitragserhöhung wird Anfang 2019 entschieden

Oer. (job) Im Minus befindet sich die Kasse der Bürgerschützengilde zwar noch nicht, doch ohne eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge werden nach Auffassung des Vorstandes vor allem mit Blick auf das nächste Schützenfest 2020 die Planungen schwierig. Während einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitagabend wurde eine Einmalzahlung von 30 Euro (ermäßigt 20 Euro) beschlossen.

Eine vom Vorstand zusätzliche befürwortete Erhöhung der Mitgliedsbeiträge für Vollzahler von 84 Euro auf 120 Euro jährlich wird indes bei den Mitgliedern noch rege diskutiert, die Entscheidung ist vertagt. Knapp vier Stunden debattierten die Oerer Schützen, vor allem gegen Ende der Versammlung höchst emotional. 133 Mitglieder waren erschienen, 109 nahmen an der Abstimmung für den Einmalbeitrag teil. 92 Schützen stimmten dafür, elf dagegen und sechs enthielten sich. Uneinheitlicher gestaltet sich das Bild bei der Frage der Erhöhung des Jahres-Mitgliedsbeitrages. Gildenvorsitzender Werner Thiel und Kassierer Christoph Geidies präsentierten in einem umfassenden Bericht die Prognosen für die kommenden Jahre und sehen höhere Beiträge als unumgänglich an. Bis Ende des Schützenfestjahres 2020 müsse man rund 12.000 Euro sparen – und das sei nur noch durch eine Erhöhung der Beiträge für die rund 350 Mitglieder starke Gilde zu erreichen. Das letzte Wort zu dem Thema hat schließlich die Generalversammlung zu Beginn des nächsten Jahres.

Warum die Finanzprognose so schlecht ausfällt, sorgte bei den Schützen für Nachfragen – zumal bei der Generalversammlung im Februar 2018 noch verkündet wurde, nach Einzug der Mitgliedsbeiträge stünde der Verein auf gesunden Füßen. Doch unter anderem Ausgaben für Steuerberatungstätigkeiten inklusive Erstellung von Jahresabschlüssen wie auch Abrechnungen des Festwirtes hätten schließlich zu dem aktuellen Ergebnis geführt. Gildenchef Thiel gab offen zu, dass man die Situation damals vollkommen falsch eingeschätzt habe und entschuldigte sich im Namen des Vorstandes offiziell.

Ein anderes Thema sorgte bereits im Vorfeld der Mitgliederversammlung für Diskussionen. Einige Mitglieder hatten die als sogenannte Dialogpost versandte Einladung zu spät erhalten, laut Satzung muss das spätestens 14 Tage vor der Versammlung geschehen.

Wäre diese somit gar nicht beschlussfähig gewesen? Ex-Bürgermeister Achim Menge, Rechtsanwalt und Notar sowie Mitglied der 1. Kompanie, wurde dazu vorab befragt. „Die Post ist rechtzeitig abgeschickt worden. Wenn sie dann zu spät ankommt, kann die Versammlung trotzdem rechtmäßig durchgeführt werden. Und man kann dann auch Beschlüsse über die Beiträge fassen“, meinte Menge.