04.07.2007 - 2. Kompanie - \"Politische Ideen und der Kontakt zum Bürger fehlen heute\" (SZ)

Josef Bakenfelder

OER-ERKENSCHWICK. (mü) Über Langeweile kann Josef Bakenfelder auch fünf Jahre nach der Pensionierung und drei Jahre nach dem Rückzug aus der Politik nicht klagen. Heute vollendet der Ehrenvorsitzende des CDU-Stadtverbandes sein 70. Lebensjahr. –

\“Der Stress und der Druck von früher sind weg. Das empfinde ich als angenehm. Heute muss ich nicht mehr etwas tun, ich kann das allenfalls machen. Und das ist schön\”, bekennt der Oberamtsrat im Ruhestand.

Josef Bakenfelder wurde vor sieben Jahrzehnten in Ennigerloh geboren, wählte wie sein Vater nach der Realschule den Beruf des Landwirts, wurde Agraringenieur und als solcher Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer. Seit 1967 wohnt der ausgewiesene Rinderexperte in seinem Haus an der Josefstraße in Oer.

Seine politische Laufbahn begann Josef Bakenfelder 1976 mit seinem Beitritt zur CDU. Von 1986 bis 2002 führte er erfolgreich die Orts-Union und hat sich als streitbarer Verfechter der Interessen des Mittelstandes über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Von 1994 bis 2004 war Bakenfelder Mitglied des Stadtrates, 20 Jahre gehörte der Unionspolitiker dem Kreistag an. Für sein Engagement in der Kommunalpolitik um im Bereich der Sportförderung wurde der Oerer 2004 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Zu seinen kommunalpolitischen Verdiensten gehörte beispielsweise der Bau der L511n. Durch die Ende der 80er Jahre erfolgte Fertigstellung der Verbindungsstraße zwischen der A43 und der Devensstraße wurde nicht nur der damalige Barfuss-Zulieferverkehr um die Oer-Erkenschwicker City geleitet, dadurch wurden auch andere Straßen-Planvorhaben (Lippe-Randstraße) überflüssig.

Auch jetzt verfolgt Bakenfelder in der Stimberg Zeitung interessiert das politische Geschehen in der Stadt: \“Sicherlich ist auf Grund der finanziellen Situation derzeit weniger zu bewegen. Aber aus meiner Sicht fehlen heute die politischen Ideen und die Pflege eines intensiven Kontakts zu den Bürgern\”, meint der (Un-)Ruheständler.

Josef Bakenfelder, der sich nach überstandener Krankheit wieder guter Gesundheit erfreut, widmet sich heute hobbymäßig neben seiner Familie der Digitalfotografie. Außerdem steht er hinsichtlich der Zucht von Schwarzbunten (Rindern) immer noch in vorderster Expertenfront. Zudem fungiert Bakenfelder noch als Schöffe am Landgericht in Bochum.

Der nunmehr 70-Jährige ist außerdem Mitglied der Bürgerschützengilde Oer, war dort 1978 Prinzgemahl.

Zum heutigen Ehrentag, der mit geladenen Gästen im \“China-Pavillon\” begangen wird, gratulieren die Ehefrau, (Schwieger-)Kinder und mittlerweile sechs Enkel. Freunde und (politische) Weggefährten wünschen Josef Bakenfelder vor allem eins: Gesundheit.

04. Juli 2007 | Quelle: Stimberg Zeitung (Oer-Erkenschwick)